Lesung mit der Autorin Dr. Azziza B. Malanda
Welche lebensgeschichtlichen Erfahrungen haben Schwarze Deutsche der Nachkriegsgeneration gemacht, die in der Bundesrepublik Deutschland in Heimen aufgewachsen sind? Was sind die zentralen Themen ihrer Lebensgeschichten?
Schwarze Deutsche, die in den 1950er und 1960er Jahren in Heimen aufwuchsen, sind in der deutschen Erinnerungskultur bislang unsichtbar. Ausgehend von dieser Leerstelle rückt die Historikerin und Autorin Dr. Azziza B. Malanda in ihrem Buch ÜberLebenswege: Erinnerungen und Erfahrungen Schwarzer Deutscher der Nachkriegsgeneration biografische Erzählungen Schwarzer Deutscher in den Mittelpunkt, die 1946 und 1949 geboren wurden und in bundesdeutschen Fürsorgeeinrichtungen aufgewachsen sind. Als Nachkomm*innen weißer deutscher Zivilistinnen und Schwarzer erlebten sie im postnationalsozialistischen Deutschland innerhalb und außerhalb von Heimen soziale Stigmatisierung und Rassismus. Vor diesem Hintergrund mussten die Frauen und Männer von frühester Kindheit an Überlebesnstrategien entwickeln, um im Heim und in der Gesellschaft bestehen zu können.
Die Lesung ist eine Kooperation mit dem Friedensbildungswerk.
Ort: Obenmarspforten 7-11, Friedensbildungswerk
Eintritt auf Spendenbasis
Im Rahmen der Ausstellung Die Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg von recherche international e.V. erinnert die afrodeutsche Historikerin & Aktivistin Katharina Oguntoye an die Geschichten von Menschen afrikanischer Herkunft, die über Jahrhunderte in Deutschland lebten. – Erst durch die Umbenennung einer Straße in Berlin wurde z.B. Anton Wilhelm Amo bekannt. Er war der erste afrikanische Student und Dozent an einer deutschen Universität im 18. Jahrhundert. Wer waren George Padmore, die Schwestern Erika und Doris Diek, Motoro Bakari oder Fasia Jansen? Anhand einer Auswahl von Lebensgeschichten zeichnet Katharina Oguntoye die Erfahrungen Schwarzer Deutscher in der NS-Zeit nach.
Vortrag: Katharina Oguntoye (Bild), Ko-Autorin des Buches „Farbe bekennen. Afro-deutsche Frauen auf den Spuren ihrer Geschichte“ (1986), Mitbegründerin der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland (1985) und von ADEFRA (1986/1987) sowie des Vereins JOLIBA – Interkulturelles Netzwerk in Berlin e.V. (1997), den sie 25 Jahre leitete.
Moderation: Carolyn Gammon (Berlin) ist gebürtige Kanadierin, Schriftstellerin, kam in Berlin mit Audre Lorde in Kontakt, sie ebschäftigte sich mit den Biografien jüdischer Menschen.
Weitere Kooperationspartner:innen: Community Development Group e.V.; Theodor Wonja Michael Bibliothek; Black History Month Köln; Friedensbildungswerk Köln; Volkshochschule Köln