
Neuer Frauenort in NRW
Fygen Lutzenkirchen – bedeutendste Seidmacherin aus Köln

Das Projekt Frauenorte NRW (gefördert vom Gleichstellungsministerium NRW) hat sich zum Ziel gesetzt, bedeutende weibliche Persönlichkeiten aus der Landesgeschichte sichtbarer zu machen und ihre Errungenschaften ins kollektive Bewusstein zu rücken. Durch die Einrichtung eines FrauenOrtes entsteht ein Raum, den die heutige Gesellschaft über die Würdigung der Frauen hinaus mitgestalten kann.
Im Jahr 1437 erkannte Köln durch einen Amtsbrief die Seidmacherinnen als Zunft an. Hauptseidmacherinnen wie Fygen Lutzenkirchen durften bis zu vier Lehrtöchter gleichzeitig ausbilden und zusätzlich eigene Töchter in die Lehre nehmen. Eine Besonderheit in Europa: Frauenzünfte gab es damals nur in Köln, abgeschwächt in Paris und Zürich.
1496 übergab die Unternehmerin Fygen die Werkstatt ihrer Nachfolgerin, vermutlich ihrer Tochter Lysbeth, inzwischen auch Hauptseidmacherin. Sie selbst übernahm nach dem Tod ihres Mannes 1498 dessen Handelsgeschäfte und weitete den Handel mit Wein und Luxusprodukten aus. Sie lebte in ihrem Haus Wolkenburg. Als sie um 1515 starb, war sie eine der sechs reichsten Frauen in Köln.
Kooperation mit der Stiftung Frauen*leben Köln
Einweihung der Infotafel – sofern der Besitzer des Gebäudes einverstanden ist – soll mit Redebeiträgen und dem Frauenensemble Ars Choralis Coeln am 28. August um 17 Uhr stattfinden, Programm
Ort: Cäcilienkloster 4, 50676 Köln
Alle Interessierte sind herzlich eingeladen!