Nicht binär leben

Buchvorstellung und Gespräch mit Birgit Palzkill

Nicht binäre Menschen werden in den Medien und auch im Alltag, in unserer Gesellschaft immer sichtbarer. Was beinhaltet das genau? Was bedeutet es, nicht binär zu leben?

Autor*in Birgit Palzkill lebt selbst nicht binär und lässt im Buch 17 nicht binäre Menschen zwischen 20 und 70 Jahren selbst zu Wort kommen. Entlang biografischer Interviews werden an vielen konkreten Beispielen und Situationen die Herausforderungen, aber auch die Freiheiten und Chancen nicht binären Lebens lebendig und begreifbar. 

Das Gespräch mit Birgit Palzkill führt Carolina Brauckmann. Passagen werden gelesen von Renate Fuhrmann (Schauspielerin/Sprecherin) und Holger Schulz (Schauspieler/Sprecher)

Dr. Birgit Palzkill arbeitete über 30 Jahre als Lehrkraft für Mathematik und Sport, in der schulischen Fortbildung und Beratung sowie in der (sport)wissen-schaftlichen Forschung. Schon in den 1990er-Jahren machte Birgit Palzkill mit Studien zu lesbischem Leben und zu sexualisierter Gewalt im Sport tabuisierte Themen öffentlich und setzt sich bis heute forschend, lehrend und schreibend gegen sexistische und queerfeindliche Diskriminierung und Gewalt und für eine geschlechterinklusive Kultur ein.

Eine Kooperation mit der Volkshochschule Köln – Anmeldung möglich über den Link 

Kölner Frauengeschichtsverein e.V.

Alisa Weil Fotograf Bonner Generalanzeiger

Alisa Weil – Deutschland, Palästina und zurück

Schulamith Weil liest und erzählt aus dem Leben ihrer Mutter.

Alisa Weil, geb. 1931 als Angelika Levin, überlebte mit ihrer sozialdemokratischen Familie und dem Vater, der aus einer jüdischen Familie stammte, die Zeit des Nationalsozialismus auch Dank einer tatkräftigen Mutter, die stets einen Ausweg fand. Ihre von diesen Ereignissen bestimmte Jugend führte sie von Deutschland nach Palästina und zurück.
In ihrem von mehrfachen Entwurzelungen geprägten Leben bewahrte sich Alisa trotz Krankheit und schwierigen Zeiten, trotz Sehnsucht nach dem Land ihrer Jugend, ihren Lebensmut. Als klar war, dass sie langfristig in Deutschland leben würde, hat sie beschlossen, ihre Aufgabe auch im Erzählen der Geschichte zu sehen und stand, später auch gemeinsam mit ihrem Mann, immer wieder als Zeitzeugin zur Verfügung.
1971 heiratete sie den aus Köln stammenden jüdischen Kunstmaler Manfred Weil und übernahm bis ins hohe Alter die Aufgabe, seine Werke bekannt zu machen, von deren Verkauf die Familie lebte.
Für das Buch „Alisa Weil – Deutschland, Palästina und zurück“ berichtete Alisa Weil dem Herausgeber Carsten Teichert in biografischen Gesprächen von der Flucht vor der nationalsozialistischen Verfolgung, dem Leben im britischen Mandatsgebiet Palästina und der Rückkehr in das Deutschland der Nachkriegszeit. – Im Anschluss, um 18 Uhr berichtet Schulamith Weil von den israelisch-palästinensischen Dialogseminaren des Projektes Wi.e.dersprechen – Dialoge über Grenzen hinweg, die sie seit Jahren begleitet.
Lesung und Gespräch  im Kontext der Kunstausstellung mit Bildern von Manfred Weil.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit dem Kölner Frauengeschichtsverein.

 

Lisa Fittko | Biografie einer Fluchthelferin

Eva Weissweiler, Trägerin des Luise-Büchner-Preises von 2023 und Zeitzeugin unserer Interviewreihe, stellt uns abermals eine spannende Frauenbiografie vor.

Lisa Fittko (1909 – 2005) wurde vor allem bekannt als Fluchthelferin Walter Benjamins, den sie im September 1940 über die Pyrenäen geführt hat. Doch diese Reduktion ist falsch, denn sie war noch viel mehr: Antifaschistin, Widerstandskämpferin und politische Emigrantin und auch Schriftstellerin, die ihr Leben lang für den Traum von Frieden und sozialer Gerechtigkeit eintrat. Eva Weissweiler entwirft in ihrem Buch ein detailreiches Porträt, in dem sich die Geschichte des 20. Jahrhunderts wie in einem Brennglas bündelt.  

Eva Weissweiler ist freie Schriftstellerin und Rundfunkautorin. Sie ist „eine der wichtigsten Biografinnen von Frauen aus dem deutschsprachigen Raum“ (Darmstädter Echo)

Eine Veranstaltung des Kölner Frauengeschichtsvereins in Kooperation mit dem Friedensbildungswerk. Spende erwünscht.

Kölner Frauengeschichtsverein e.V.

“Die unendliche Lust am Leben”. Lesung

Dr. Barbara Böttger liest aus den Briefen ihrer Mutter Renate Böttger (1925 – 1985), Moderation: Gerda Laufenberg

Die umwälzenden zeitgeschichtlichen Ereignisse und ihre unbändige Lebenslust prägen diesen Briefwechsel. In Renate Böttgers Briefen spiegelt sich zunächst das von Katastrophen geprägte 20. Jahrhundert: zwei Weltkriege und fünf verschiedene politische Systeme, die sich jeweils konträr zu den vorangegangenen definierten. Ihre Kindheit in gutbürgerlichen Verhältnissen war geprägt von Kaiserreich und Erstem Weltkrieg. Die Weimarer Republik eröffnete ihr persönliche Freiheiten sowie die Chance, Chemie zu studieren. Während des Nationalsozialismus brachte sie vier Kinder zur Welt und verlor ihren Ehemann in Stalingrad.

Die sowjetische Besatzungsmacht erzwang die Enteignung der familieneigenen Textilfabrik, brachte den Verlust des Wohnhauses und des Vermögens. In der DDR ernährte sie ihre sechsköpfige Familie als Straßenbahnschaffnerin und Taxifahrerin, sie litt derweil unter der permanenten Überwachung durch die Stasi. Am Ende klang ihr Leben in relativer Behaglichkeit in der Bundesrepublik aus, wo sie 1985 starb.Ihr außergewöhnlicher Schreibstil macht die Lektüre oder das Hören zu einem großartigen Erlebnis.

Die Briefe sind sorgfältig von ihrer Tochter Dr. Barbara Böttger editiert, die als promovierte Soziologin, Journalistin, Autorin und Filmemacherin bekannt ist. Sie war u.a. Mitherausgeberin der Zeitschrift „beiträge zur feministischen theorie und praxis“ und Biografin der bedeutendsten “Mutter des Grundgesetzes”, Dr. Elisabeth Selbert.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit und im Buchsalon statt. Es moderiert Gerda Laufenberg. 11. Juni 19.30 Uhr
Wegen begrenztem Platzkontingent Anmeldung empfohlen unter Tel. 0221520579.

Kölner Frauengeschichtsverein e.V.