Flora Tietz, Leonhard Tietz

Jüdinnen in Köln

Vorgestellt werden jüdische Frauenvereine und Aktivistinnen, darunter z.B. Klara Caro, die im KZ Theresienstadt eine Art Bildungswerk für jüdische Frauen errichtete. Dr. Luise Straus-Ernst lebte das Modell der intellektuellen ‚Neuen Frau‘ der Weimarer Republik. Die Leiterin der Kölner Gesellschaft für neue Musik, Dr. Else Thalheimer, holte vor 1933 avantgardistische Komponisten
nach Köln.

Else Thalheimer (©Gad Lewertoff)

Hinter jedem Namen verbirgt sich ein bewegendes Schicksal, das durch großes Engagement, Antisemitismus und Verfolgung geprägt war.

Die Wegstrecke ist relativ lang.

Referentin: Irene Franken

ABGESAGT! Die Frauen um Karl Marx

Vortrag von Ina Hoerner

Jenny von Westphalen hatte als Ehefrau, politische Gefährtin und „Geschäftsführerin“ entscheidenden Anteil daran, dass Marx ein bemerkenswertes geistiges Vermächtnis hinterlassen konnte. Helena Demuth sorgte als Haushälterin und Vertraute für das (Über)Leben und Wohl der Familie. Und die Töchter Jenny, Laura und Eleanor traten in die Fußstapfen ihrer Eltern und führten ein unruhiges, unsicheres Leben an der Seite politisch aktiver Männer. Nur die Jüngste öffnete sich der „Frauenfrage“.

Kooperation mit VHS Köln, RLS-NRW

Mala Zimetbaum, Heldin von Auschwitz

Lesung mit der Autorin Dr. Barbara Beuys im Domforum

Mala Zimetbaum, 1918 in Brzesko geboren, zog 1928 mit ihrer jüdischen Familie nach Antwerpen. Zu ihrer Biografie gehören die relativ unbekannte Geschichte der Besatzung Belgiens im Zweiten Weltkrieg. 1942 ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert, erhielt Mala als Läuferin und Dolmetscherin Einblick in die Vernichtungsaktionen. Es gelang ihr, kühl kalkuliert Widerstand zu leisten und Frauen vor der Selektion ins Gas zu retten. Nach ihrer Flucht aus dem KZ 1944 mit ihrem Geliebten wurde sie jedoch gefasst und hingerichtet. Mit der ersten umfassenden Biografie von Mala Zimetbaum verschafft Barbara Beuys der unbekannten jüdischen Widerstandskämpferin einen verdienten Platz im historischen Gedächnis.


Kooperation: Katholisches Bildungswerk, Germanica Judaica

Frauen im Nationalsozialismus

Führung durch Gedenkstätte und Ausstellung im EL-DE-Haus

Das EL-DE-Haus war Sitz der Kölner Gestapo. Die 1800 Inschriften im Kellergefängnis belegen eindrucksvoll das Leid der Gefangenen. Unsere Führung zeigt Mädchen und Frauen als Verfolgte und Ausgegrenzte, Mitläuferinnen und Täterinnen, aber auch Frauen aus dem Widerstand. Themen sind die „Gleichschaltung“ der Frauenbewegung, die rassistischen Verfolgungen und Vernichtung von jüdischen und kranken Frauen sowie die Ausbeutung von Zwangsarbeiterinnen.
Leitung: Heike Rentrop

Rosa Luxemburg

Eloquente Agitatorin, Rebellin, emanzipierte Frau

Rosa Luxemburg (1871-1919) war eine der einflussreichsten Vertreterinnen der Arbeiterbewegung. Zugleich war ihr Leben auch geprägt von Freundschaft, Liebe sowie zur Naturnähe. Ina Hoerner stellt wichtige Stationen aus Luxemburgs Leben, Passagen aus Gefängnisbriefen und andere Schlüsseltexte vor. Wie wird die Revolutionärin in aktuellen Diskussionen rezipiert?
Kooperation mit RLS-NRW

Referentin: Ina Hoerner

Flora Tietz, Leonhard Tietz

Die Geschichte jüdischer Frauen in Köln

Eine Veranstaltung der Lehrhaus-Reihe

Die lange jüdische Geschichte Kölns ist selbstverständlich auch eine Geschichte jüdischer Frauen. Diese zu erzählen, gestaltet sich jedoch schwer. Denn nur wenige Quellen spiegeln das Leben von Jüdinnen im Mittelalter. Erst ab dem 19. Jahrhundert lassen sich spannende Biografien und auch Veränderungen im Judentum allgemein darstellen, die zu einer aktiveren Rolle von Frauen im Gemeindeleben führten. Die Referentin wird u.a. die Unternehmerin Therese Oppenheim, die Kunstsammlerin Henriette Hertz, Flora Tietz, Geschäftspartnerin der „Kaufhof“-Gründung mit ihrem Ehemann Leonhard Tietz sowie die Frauenrechtlerin Klara Caro portraitieren. Anhand ihrer Biografien erzählt sie eine Geschichte Kölns aus jüdischer und weiblicher Perspektive, aber auch ganz persönliche Geschichten von Emanzipation und Teilhabe, von Ausgrenzung und Verfolgung.

Referentin: Irene Franken

“Deutschland, Palästina und zurück”

Lesung aus Alisa Weils gleichnamiger Autobiografie & Gespräch

Tochter Schulamith Weil liest gemeinsam mit Konrad Sangenstedt aus der Autobiografie von Alisa Weil, die diese gemeinsam mit Carsten Teichert verfasste. Anschließend findet ein Gespräch der Historikerin Irene Franken mit Schulamith Weil über ihre Mutter und über ihr eigenes Engagement für den israelisch-palästinensischen Dialog statt.