Sendungen von Radio Lästerher(t)z werden digitalisiert
Radio Lästerher(t)z war ein feministisches Radioprojekt, das von 1992 bis 2006 ein bis zwei Sendungen im Monat produzierte und auf den Frequenzen des „Bürgerfunks“ in Köln sendete. Es existieren noch Sendungsmitschnitte u. a. auf über 100 Magnettonbändern. Ein Schatz, den die Redakteurinnen Claudia Friedrich und Katerina Katsatou über die Jahre gut gehütet und Anfang September 2022 dem Frauengeschichtsverein überlassen haben.
Mit ihrem international besetzten Team leisteten die beiden Frauen damals Pionierarbeit bei der Darstellung wenig bekannter Lebenssituationen, zum Beispiel von Frauen mit Flucht- oder Migrationshintergrund, Afrodeutschen Frauen, Lesben oder von intersektionaler Marginalisierung. Die Inhalte waren vielsprachig und setzten sich gegen Diskriminierung von Frauen überall ein. Die Interviewpartnerinnen stammten aus der ganzen Welt. Sie sprachen über ihre Kämpfe, ihre Leidenschaften, ihre Lieben. So berichteten etwa Lesben aus Russland, dem Iran oder Argentinien über die aktuelle Situation in den jeweiligen Ländern. Ehemals Inhaftierte im KZ Ravensbrück sprachen über ihren Kampf gegen das Vergessen, Romnji über Ausgrenzung, schwarze Gewerkschafterinnen aus Peru über das Ringen um Gerechtigkeit in Großkonzernen u. v. m.
Dank der Förderung der Bethe-Stiftung und des Ausschusses für Gleichstellung von Frauen und Männern der Stadt Köln können diese Sendungen jetzt digitalisiert, verzeichnet und damit für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.