Kölsche Mädcher im Vringsveedel

Frauengeschichten und kölsche Krätzcher

Warum gilt das Severinsviertel als typisch kölsch? Hier lebten früher viele arme Leute. Die Frauen mussten erfinderisch sein und halfen sich in der Not. In vielen alten kölschen Schlagern werden die Nöte der ‚kleinen‘ Leute besungen: der Streit zwischen Dienstmädchen und Hausfrau, die harte Fabrikarbeit, die beengten Wohnverhältnisse, aber auch die Lust am Feiern. Trude Herr mit ihrem Kölschen Volkstheater in der Severinstraße passte genau in dieses Milieu.

Wir präsentieren Geschichte auf andere Weise: Nach jedem Thema folgt ein alter kölscher Schlager. Wer mag ist zum Mitsingen eingeladen; Liedtexte werden ausgeteilt.

Gästeführerin: Bettina Bab

Dauer: 2 Stunden

Kosten: 10 €

Treffpunkt: 14.00 Uhr, Severinstorburg am Chlodwigplatz ( KVB-Haltestelle: Chlodwigplatz

Zollstock – die verborgene Geschichte der Frauen entdecken

Der Umzug des Frauengeschichtsvereins rückt einen weniger bekannten Stadtteil in unser Blickfeld. Auf unserem neuesten Rundgang begegnen Sie ukrainischen Zwangsarbeiterinnen, konträren Erinnerungen an das Leben im Hochbunker, Firmengeschichten und hören von einer Frau aus dem NS-Widerstand. Sie erfahren etwas über die Entwicklung der „weiblichen“
Wohlfahrtspflege zur Sozialarbeit und sehen eine Bauhaussiedlung, in der 1930 ein
„Berufsfrauenhaus“ realisiert wurde.

Zwei Straßenschilder und eine Gedenktafel würdigen eine Schirmnäherin, die CDU-Politikerin wurde, eine einflussreiche Herrscherin des Mittelalters und die bedeutendste Gründerin und Förderin von Kölner Frauenvereinen, Else Falk.
Gästeführerin: Ina Hoerner
Uhrzeit: 14:00 Uhr
Kosten: 12 €
Treffpunkt: Vor dem neuen Vereinslokal des Frauengeschichtsvereins, Höninger Weg 100 A

Venloer Straße: rechts und links – Ehrenfeld

Auf den Spuren der Ehrenfelderinnen

Wussten Sie, dass Ehrenfeld um 1850 quasi aus dem Nichts entstand? Sie erfahren, warum eine Stenotypistin zwangsweise sterilisiert wurde, wo das erste Krankenhaus stand, wie schmal der Grat zwischen einem ‚braven‘ und einem ‚verdorbenen‘ Fabrikmädchen war und was barmherzige Ordensfrauen leisteten. Wir erzählen von einer unbarmherzigen, aber engagierten Politikerin, einer jugendlichen Widerständigen und von einer Wirtin, die immer schick sein wollte.

Gästeführerin: Cornelia Gürtler

Dauer: ca. 2 Stunden

Kosten: 10 €

Treffpunkt: 14 Uhr Venloer Straße/Ecke Geisselstraße

Anwältin für eine Mörderin

Zur Geschichte der Frauenkriminalität

In einer Liedzeile heißt es: „Die Frauen sind alle Verbrecher“ und es gibt in der Tat Delikte wie Abtreibung, Kindstötung, Giftmord, für die (fast) nur Frauen verurteilt wurden. In Köln finden wir neben der vermuteten Gattenmörderin Agrippina, Prostituierten oder Diebinnen aus Not und einer Giftmörderin auch Opfer wie die 11.000 Jungfrauen oder exorzierte Besessene. Wir stellen erste Rechtsanwältinnen sowie christliche Retterinnen vor, die selbst nicht immer eine weiße Weste hatten.

Frauen haben sich im 20. Jahrhundert den Zugang zu juristischen Ämtern hart erkämpft. Wir stellen sowohl interessante Rechtsanwältinnen wie Frau Dr. von Ameln, eine Widerständlerin wie auch christliche Retterinnen vor, die nicht immer eine weiße Weste hatten. Die Tour führt u. a. durch ehemalige „lasterhafte“ Viertel und zu Gerichtsgebäuden.

Gästeführerin: Irene Franken

Dauer: 2 Stunden

Kosten: 10 €

Treffpunkt: Eigelstein / Ecke Im Stavenhof ( KVB-Haltestelle: Breslauer Platz oder Ebertplatz)

(No) Sex in the City – Neumarkt

Die Tour führt zu Orten, an denen über Sexualität verhandelt wurde und heute Sex ausgeübt wird. Die Stadt Köln unterhielt in der Frühen Neuzeit das sogenannte Frauenhaus; „männliche“ Sittlichkeitsvereine versuchten nach 1900, das Triebleben zu regulieren; Sexualberatungsstellen brachten Kenntnisse über Verhütungsmittel; Feministinnen warfen die Scheiben von Pornoläden ein; Prostitution war und ist einer der größten Wirtschaftszweige.

Welche Veränderungen sind auf dem Feld der Sexualität in der Kölner Stadtgeschichte aufzuspüren? Welche Positionen nehmen Frauen heute ein?

Gästeführerin: Irene Franken

Dauer: 2 Stunden

Kosten: 10 €

Treffpunkt: Kolpingplatz am Denkmal

Nachhaltige Mode in Köln

Arbeit an Mode, Konsum von Kleidung

Auf der Spur der Textilindustrie in Köln zeigen sich Parallelen zwischen
den Arbeitsbedingungen der Frauen im 19. Jahrhundert und der heutigen globalisierten Modeindustrie. Vor den großen Modekonzernen sprechen wir über „Fast Fashion“ sowie die Produktions- und Arbeitsbedingungen.
Dabei zeigen wir, wie jede*r eigenverantwortlich Entscheidungen treffen kann. Denn mit unserem Konsumverhalten und gezielter Nachfrage entscheiden wir mit über Arbeitsbedingungen und darüber, ob natürliche Ressourcen geschont werden.

Gästeführerinnen: M. Reithinger, Heike Rentrop
Dauer: 1,5 Std. 
Kosten: 15 €

Treffpunkt: Mühlengasse / Ecke Alter Markt

Cholera, Pest und Corona

Frauen und der Umgang mit Epidemien

Die Konfrontation mit Covid-19 führt uns vor Augen, dass es mehrheitlich Frauen sind, die sich als Pflegerinnen um Infizierte kümmern. Welche Rollen spielten Frauen früher bei Infektionen?

Die Geschichte des Pestopfers Richmodis hat die Jahrhunderte überdauert. Den hingebungsvollen Pflegerinnen in den Zeiten der Cholera errichtete
die Stadt Köln ein Ehrengrab.

Prostituierte waren unter den Ersten, die nach dem Zweiten Weltkrieg Penicillin erhielten, damit die Besatzungssoldaten sich nicht ansteckten.
Gästeführerin: Monika Frank

Dauer: 2 Stunden

Kosten: 12 €

Treffpunkt: Vor dem Rauenstrauch-Joest Museum, Cäcilienstraße 

Geldgöttin, Verschwenderin, Bankerin

Frauen und Geld – (k)ein Widerspruch?

In den ‚Armutszeugnissen’ des frühen 19. Jahrhunderts überwiegen die gleichen sozialen Gruppen wie heute,  z.B. alleinerziehende Frauen. Der wichtigste Besitz der Kölnerin war über Jahrhunderte ihre Aussteuer.

Einige wenige reiche Frauen hinterließen Testamente und legten genau fest, wem sie ihren Reichtum vermachen wollten. Andere ergaunerten sich ihr Geld als Schmugglerin. Irmgard Keun verprasste ihr Geld und machte aus dem Thema Literatur. Damit ist sie eine große Ausnahme. Und bis heute hat eine römische Göttin Einfluss auf unser Geld.

Die Führung ist barrierefrei!

Start: 14 Uhr

Gästeführerin: Irene Franken

Dauer: 1 1/2 bis 2 Stunden

Kosten: 12 €

Treffpunkt: Vor dem Museum für Angewandte Kunst, Straße An der Rechtschule, KVB-Haltestelle: Dom/Hbf

Gehorsam oder ketzerisch? Beginen und ihre Orte in Köln

Das Thema Beginen lädt zu Projektionen ein;  nicht alle entsprechen den Realitäten. Auf diesem Rundgang werden ältere und neuere Erkenntnisse zu den Kölner Beginen vermittelt. 
Es werden Orte aufgesucht, an denen sie sich  bevorzugt ansiedelten, ihre Entstehung, Lebensweise und deren Veränderung beschrieben.

  • Wussten Sie, dass es in Köln Einrichtungen im Gesundheitssektor gibt, die auf die Beginen zurückgehen?
  • Welche beginischen Mystikerinnen lebten in Köln und welche Visionen hatten sie?
  • War die handwerkliche Tätigkeit der  Beginen eine wirtschaftliche Bedrohung für die  Zünfte?
  • Abschließend diskutieren wir, ob das  Beginentum wirklich eine Art mittelalterlicher  Emanzipationsbewegung war. und schließlich:
  • Was macht die  heutige Attraktivität aus?

Wegen der weiten Strecke nehmen wir zwischendurch den Bus.


Gästeführerin: Irene Franken
Start: 14:00 Uhr
Kosten: 12 €
Treffpunkt: An den Dominikanern 6-8 (vor der Residenz)

Sein und Schein: Führung im Skulpturenpark

Führung durch den Skulpturenpark mit Gedichten jüdischer Lyrikerinnen

 „Fake or real“ – Eine mehrdimensionale Führung, entwickelt zum Tag des offenen Denkmals.

Auf dem Areal, einer Stiftung des Ehepaars Stoffel, werden Illusionen aufgerufen: Verborgenes erst auf den zweiten Blick sichtbar, Titel führen (fast) in die Irre .  Spiegelungen spielen eine bedeutende Rolle, Irrwege werden angeboten, die Libelle zeigt sich nur wenigen in ihrer Transformation. Jenny Holzers Kunstwerke sind Wissensspeicher, die es zu entziffern gilt – einer beginnt passgenau mit den Worten „fake or real“. Mary Bauermeisters Rübezahl evoziert mythische Räume. Objekte sind fast zu übersehen oder werden auch nicht gefunden. Gibt es sie überhaupt? Wer identifiziert Nina Canells Werk als Kunst? Digitale Virtualität hat bei Katja Novitskova Einzug gehalten. Wohin führt uns „Die Spur“? Treppen führen ins Nichts, hohe Fenster geben keinen Ausblick, – verschiedene Dimensionen von Realität oder Täuschung sind zu befragen.  Die Führung durch die Natur-Ausstellung #10 unter der Leitung der Kunsthistorikerin Ursula Mattelé geht zu ausgewählten Objekten, sie wird ergänzt durch ausgewählte Gedichte jüdischer Lyrikerinnen.

Gästeführerin: Ursula Mattelé

Rezitatorin: Katharina Waldau

Dauer: ca. 2 Stunden

Beginn: 14 Uhr

Kosten: 15 Euro

Treffpunkt: Eingang Riehler Straße schräg gegenüber vom Weinmuseum

Haltestelle:  Reichensperger Platz