Sein und Schein: Führung im Skulpturenpark

Führung durch den Skulpturenpark mit Gedichten jüdischer Lyrikerinnen

 „Fake or real“ – Eine mehrdimensionale Führung, entwickelt zum Tag des offenen Denkmals.

Auf dem Areal, einer Stiftung des Ehepaars Stoffel, werden Illusionen aufgerufen: Verborgenes erst auf den zweiten Blick sichtbar, Titel führen (fast) in die Irre .  Spiegelungen spielen eine bedeutende Rolle, Irrwege werden angeboten, die Libelle zeigt sich nur wenigen in ihrer Transformation. Jenny Holzers Kunstwerke sind Wissensspeicher, die es zu entziffern gilt – einer beginnt passgenau mit den Worten „fake or real“. Mary Bauermeisters Rübezahl evoziert mythische Räume. Objekte sind fast zu übersehen oder werden auch nicht gefunden. Gibt es sie überhaupt? Wer identifiziert Nina Canells Werk als Kunst? Digitale Virtualität hat bei Katja Novitskova Einzug gehalten. Wohin führt uns „Die Spur“? Treppen führen ins Nichts, hohe Fenster geben keinen Ausblick, – verschiedene Dimensionen von Realität oder Täuschung sind zu befragen.  Die Führung durch die Natur-Ausstellung #10 unter der Leitung der Kunsthistorikerin Ursula Mattelé geht zu ausgewählten Objekten, sie wird ergänzt durch ausgewählte Gedichte jüdischer Lyrikerinnen.

Gästeführerin: Ursula Mattelé

Rezitatorin: Katharina Waldau

Dauer: ca. 2 Stunden

Beginn: 14 Uhr

Kosten: 15 Euro

Treffpunkt: Eingang Riehler Straße schräg gegenüber vom Weinmuseum

Haltestelle:  Reichensperger Platz

Keusch oder romantisch?

Lesbengeschichte Teil I (frühere Jahrhunderte)

Gab es früher überhaupt „homosexuelle“ Frauen? Existierte nur die romantische Freundschaft oder auch eine sexuelle Praxis?

Anhand von Bildmotiven und anderen Quellen nähern wir uns der Frauenliebe im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit: bei Nonnen, bei Frauen in Männerkleidern und bei verheirateten Frauen, die Liebesbriefe an Frauen verfassten. Wir lesen aus alten Beginenregeln, Gerichtsakten und Briefen vor.

Dauer: 2 Stunden

Kosten: 12 €

Beginn: 17 Uhr 

Treffpunkt: vor St. Ursula, Ursulaplatz, KVB-Haltestelle: Breslauer Platz, Rollstuhl-geeignet

Selbständig oder ausgebeutet (Altstadt)

Frauenerwerbsarbeit quer durch die Jahrhunderte

Berufstätige Frauen – keine Errungenschaft der jüngsten Vergangenheit! In der Römerzeit arbeiteten Frauen in vielen Berufen, im Mittelalter exportierten sie ihre Produkte europaweit. Doch im Gegensatz dazu gab das bürgerliche Gesetzbuch von 1900 Ehemännern das Recht, ihren Frauen die Erwerbstätigkeit zu verbieten.

Wie lebten und arbeiteten Spitzenklöpplerinnen oder Angestellte? Folgen Sie den Spuren der Meisterinnen im Mittelalter oder der erfolgreichen Bankerin der Neuzeit. Gewinnen Sie Einblicke in die ausbeuterische Mädchenarbeit im 19. Jahrhundert und die Erfolge der Frauenberufsbewegung.

Gästeführerin: Irene Franken

Dauer: 2 Stunden

Kosten: 12 €

Treffpunkt: 14 Uhr vor dem Römisch-Germanischen Museum, Roncalliplatz, KVB-Haltestelle: Dom/Hbf

Der Kampf für Demokratie und Frauenrechte

Erst verpennt, dann vehement:  „Rechte werden erkämpft und nicht geschenkt“

Spätestens seit den Klubs der französischen Revolutionärinnen und dem Marsch der Frauen nach Versailles, um den König nach Paris zu zwingen sind Frauen als Kollektiv an politischen Diskursen und Kämpfen beteiligt. Olympe des Gouges wurde sogar 1794 für ihr Manifest “Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin” hingerichtet. Was trugen Frauen in Köln und anderswo zur Gewinnung demokratischer Rechte bei?

 Wir stellen vor: die Vorkämpferin für Frauenrechte, Pressefreiheit und kostenfreie Schulbidung Mathilde Franziska Anneke; den ersten nichtkonfessionellen  / nichtnationalistischen Frauenverein; eine Expertin für Sozialrecht, die ihr eigenes Referat nicht halten durfte; die konservative Kämpferin für das Frauenwahlrecht Mathilde von Mevissen. Wir stellen die Frauenausschüsse von 1945 vor und das Verhältnis der Neuen Frauenbewegung zu den politischen Parteien. Abschließend werden die erste kommunale Gleichstellungsbeauftragte der Bundesrepublik, Lie Selter, gewürdigt und die Aussagen rückwärtsgewandter Parteien zum Frauenbild vorgestellt. 

Gästeführerin: Ina Hoerner

Dauer: ca. 2 Stunden

Kosten: 12 €

Treffpunkt: 14:00 Hermann-Josef-Brunnen, Severinstrasse /Ecke Mühlenbach  (KVB-Haltestelle: Waidmarkt oder Heumarkt)

Geschichte auf der Straße

Eine Stadtführung mit der „Kölschen Linda“

Als Expertin aus Erfahrung will Linda Rennings den „Nichtbetroffenen“ die großen Herausforderungen, Gefahren und Missachtungen von Wohnungslosen nahebringen.

Der Rundgang erklärt, warum obdachlose Menschen betteln und legt Probleme offen: Warum gibt es unzureichende und wenig selbstbestimmte Räume für diese Menschen, z.B. keine Unterkünfte für Frauen, die einen beschützenden Hund haben.

Lindas Hund nimmt  auch an der Führung teil – ebenso Heike Rentrop vom Kölner Frauengeschichtsverein

Gästeführerin: Linda Rennigs

Treffpunkt: vor dem Domforum

Start: 14:00 Uhr
Kosten: 12 € für den Verein Heimatlos in Köln
 

Nonnen, Hebammen und Chefärztinnen

Frauen in der Lindenburg, HLA und Uniklinik


Seit das Gelände der Uniklinik medizinisch genutzt wurde, arbeiteten hier auch Frauen. Bis in die 1920er Jahre wurden nebenan in einer Lehranstalt mit Gebärhaus Hebammen für die preußische Rheinprovinz ausgebildet.
Heute spielen Frauen eine immer wichtigere Rolle in allen Studiengängen der medizinischen Fakultät – ganz neu ist das Studium der Hebammenwissenschaft , – aber auch in den unterschiedlichsten Berufen an der Uniklinik. Die größte Gruppe ist nach wie vor die der Pflegerinnen.

Gästeführerin: Monika Frank

Ort: Vor der Klinikkirche, Josef-StelzmannStr. 20

Kosten: 12 €

Frauen im deutschen Kolonialismus

Kolonialismus gilt bis heute als eine männliche Domäne. Dabei waren (weiße) Frauen in den kolonialen Unternehmungen des Deutschen Reichs höchst präsent, sie konstituierten den deutschen Kolonialismus von Beginn an mit. So auch in Köln: Bei einem Gang durch die Südstadt nehmen wir die Spuren von Kölnerinnen auf, die sich im kolonialen Projekt engagierten, ja als koloniale Täterinnen betrachtet werden müssen. Wir folgen auch den Lebenslinien von Frauen aus den kolonialisierten Gesellschaften, die nach Köln kamen und deren Leben sich oft auf dem schmalen Grat zwischen Widerstand und Anpassung abspielte. Schließlich wird nach Wirkungen des Kolonialismus bis heute gefragt.

Gästeführerin: Prof. Dr. Marianne Bechhaus-Gerst

Dauer: ca. 1 1/2 bis 2 Stunden

Kosten: 12 €

Treffpunkt: Bürgerhaus Stollwerck, Dreikönigenstr. b

Uhrzeit: 14 Uh

Im Damenclub beim Schiebertanz

Lesbengeschichtliche Führung zum Cologne Pride

Warum verkehrten im Frauenclub Damen und im Damenclub halbseidene Ehefrauen? Wie lernten sich Lesben in den Zwanziger Jahren kennen und wo trafen sie sich? Wurden Lesben im Nationalsozialismus so systematisch wie Schwule verfolgt oder wurde ihre Lebensform ignoriert? Waren sie per se Opfer oder beteiligten sie sich am diktatorischen System?

Wir berichten über katholische Lesbenpaare, über die homosexuelle Subkultur ebenso wie über die ersten Definitionsversuche von Lesben um 1900. Es werden mögliche Paare gebildet und O-Töne verlesen. 

Gästeführerin: Irene Franken

Dauer:  ca. 1 1/2 Stunden

Beginn: 17 Uhr

Kosten: 12 €

Treffpunkt: Gedenkstein für homosexuelle NS-Opfer, unter der Hohenzollernbrücke, linksrheinisch, KVB-Haltestelle: Dom / Hbf

Anmeldung via Email

Kölsche Tochter, Flüchtende, Migrantin

Migrationsgeschichte von Frauen

Mit dem Namen Köln‘ün Bülbülü – ‚Nachtigall von Köln’ machte die türkische Sängerin Yüksel Özkasap in den 1970er Jahren eine erstaunliche Karriere. Sie war der Star der Arbeitsmigrant*innen der ersten Generation. Konfessionelle oder politische Verfolgung sowie wirtschaftliche Gründe gaben früher und geben auch heute noch Frauen Anlass, zu migrieren und nach Köln zu ziehen.

Was bedeutete es  zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Kontexten Migrantin zu sein?  Weitere Themen sind Anwerbeprogramme der 1960er- und 70er Jahre, Heiratsmigration, Flucht und Vertreibung

Gästeführerinnen: Nuria Cafaro  und Behshid Najafi
Start: 12 Uhr

Dauer: 1 1/2 bis 2 Std.
Kosten: 12 Euro
Treffpunkt: Eigelsteintorburg, KVB-Haltestelle: Ebertplatz

Hexenverfolgung in Köln

Ängste, Diskurse  und Verfolgung in der Frühen Neuzeit

Zwischen St. Andreas und Heumarkt erzählen wir die Geschichte der Frauen (und wenigen Männer), die in Köln als „Zauberinnen“ oder „Hexen“ verfolgt wurden: Was machte eine Frau zur „Hexe“? Waren wirtschaftliche Gründe ein Motiv bei der Verfolgung? Welche Rolle spielten Frauen als Denunziantinnen?

Was führte zum Abklingen der Hexenverfolgung? Wir vollziehen den Weg konkreter Fälle vom ‚Gerede‘ in der Stadt bis zum Arrest im Frankenturm, von der „peinlichen Befragung“ zum Erzwingen von Geständnissen (Folter) bis zur spektakulären Vollstreckung des Todesurteils nach.

Gästeführerin: Irene Franken

Dauer: ca. 1 1/2 bis 2 Stunden

Uhrzeit: 14 Uhr

Kosten: 12 €

Treffpunkt: vor dem Eingang von St. Andreas, Komödienstr. 6-8 (KVB-Haltestelle: Dom/Hbf)