Else-Falk-Preis für Christiane Lehmann

Christiane Lehmann und Andrea Braun

Hier geht es zum Interview von Christiane Lehmann und Andrea Braun / das Handwerkerinnenhaus Zwei linke Hände. Keine Kraft. Keine Lust, sich schmutzig zu machen – Vorurteile gegenüber Frauen und Mädchen in Handwerksberufen halten sich hartnäckig – aber heute gibt es immerhin entsprechende Förderprogramme. Das Bewusstsein, dass Gleichstellung gerade in sogenannten Männerberufen wichtig ist, das ist nicht zuletzt handwerksbegeisterten Frauen zu verdanken, denn als Einzelkämpferin hatte frau kaum eine Chance, ihren Traum zu verwirklichen. Mit der Frauenbewegung wurde das anders: Ausgebildete Handwerkerinnen schlossen sich zusammen, gründeten eigene Betriebe und Projekte. In Köln schlugen Frauen einen eigenen Weg ein.

Blick in die Werkstatt des Handwerkerinnenhauses – strictly für Mädchen und Frauen

Unterstützt durch die damalige Frauenamtsleiterin Lie Selter gründeten sie 1989 das „Handwerkerinnenhaus“, das bis heute im ‚Worringer Bahnhof‘ im Stadtteil Nippes existiert. Dieser Verein ist europaweit beispielgebend für die Förderung von Frauen und Mädchen im Handwerk. In Zusammenarbeit mit Lehrkräften aus Haupt- , Real- und Gesamtschulen können Mädchen und junge Frauen gefördert werden, die sonst kaum einen Zugang zu diesen Berufen gefunden hätten. In den 35 Jahren des Bestehens hatten mehrere 10 000 Mädchen und junge Frauen die Chance, einen Beruf kennen zu lernen oder zu erlernen und damit finanziell und persönlich unabhängig zu sein.

Lesbische Sichtbarkeit im Alter – Betty Thie & die „Golden Girls Köln“

Betty Thie (rechts) auf einem Kölner CSD

Die Älteren kennen sie noch: „Golden Girls“ war eine Sitcom aus den USA mit vier äußerst agilen ‘Seniorinnen’, die zwischen 1990 bis 1994 in Deutschland ausgestrahlt wurde, – für einige hatte sie Kultstatus. 2002 benannte sich dementsprechend eine Kölner Lesbengruppe nach dieser legendären Serie. Auch den rheinischen „Golden Girls“ geht um Sichtbarkeit im Alter, um Spaß und gegenseitige Unterstützung, aber eben ‘auf lesbisch’. Die „Golden Girls“ sind in Köln bei jedem CSD, bei jedem Dyke March dabei und fahren ab und zu auch zu Paraden in anderen Städten. – Betty Thie ist seit 2006 eine von ihnen, im Zeitzeuginnen-Interview erzählt sie von den Aktivitäten und Zielen der Gruppe; und von sich:

Sie kam Mitte der 1980er Jahre nach Köln, arbeitete 30 Jahre lang in der heilpädagogischen Einrichtung „Michaelshoven“ und leitete dort Wohngruppen. Betty Thie war immer offen lesbisch und hat an ihrer Arbeitsstelle keine Diskriminierung erfahren. Allerdings berichtet sie darüber, wie schwer es früher für viele Lesben war, offen zu leben.

– Die Gruppe trifft sich derzeit (Frühjahr 2024) jeden zweiten und vierten Montag im Monat um 19 Uhr in wechselnden Lokalitäten. Die „Golden Girls“ sind über das Kölner Rubicon (https://rubicon-koeln.de/) erreichbar.

Birgit Pacht – Roter Faden: Selbstironie

1980 bewirkte ein Zettel am Schwarzen Brett der Unimensa in Köln, dass Kölns erstes Frauenkabarett gegründet wurde. Es meldete sich Birgit Pacht (*1955) ausgebildete Schauspielerin mit einem ersten Engagement am Theater in Oberhausen und studierte Theaterwissenschaftlerin, die ein Kontrastprogramm zur Arbeit am männerdominierten Theater suchte. Mit Christiane Cohen am Klavier, Gabriele Dressler, Ulla Foemer und Almut Karas enstanden Mamma Grappa.