Do-it-yourself Comic-Workshop: Der Humor der Irmgard Keun

Im Rahmen der Ausstellung (Historische) Frauen in Graphic Novels bietet der Kölner Frauengeschichtsverein einen eintägigen Comic-Workshop an. Er animiert dazu, faszinierende Geschichten über eine Kölnerin zu entdecken und selbst als Gestalterin ihrer Geschichte kreativ zu werden.

Als Inspirationsquelle für die zu erstellenden Comics dienen Szenen aus dem Leben der bekannten Schriftstellerin Irmgard Keun, die durch ihre ironisch-kritischen Werke über das Leben in der Weimarer Republik, Exil und Nachkriegszeit bekannt wurde. Einige ihrer scheinbar naiven Frauenfiguren zeichnen sich durch subtile scharfsinnige Gesellschaftskritik aus.Zunächst gibt Jacqui Mundri einen Crash Kurs in die Welt des Comiczeichnens. Unterstützt von Irene Franken schauen sich die Teilnehmenden dann die spannende Welt der Irmgard Keun an und verwandeln – unter Begleitung von Jacqui und Irene – einzelne Geschichte(n) in möglichst humorvolle und tiefgründige Bildfolgen mit Sprechblasen.

Teilnahme: Der Workshop ist intergenerationell angelegt, Interessierte FLINTA ab dem Alter von 14 Jahren sind herzlich willkommen. Verbindliche Anmeldung ist erforderlich unter info@frauengeschichtsverein.de, Stichwort: Workshop. Die Teilnahmegebühr beträgt 15 €  zzgl. Kopier- und Materialkosten. Das notwendige Material wird gestellt.

Datum: 19.10. 10.30 Uhr

Ort: Nippes Christinastraße 62, 50733 Köln (Nähe Wilhelmplatz), genauer Treffpunkt wird nach Anmeldung bekannt gegeben

Jacqui Mundri ist freie Comiczeichnerin und Illustratorin. Sie hat nachhaltiges Design an der Ecosign Akademie in Köln studiert und engagiert sich aktiv in der deutschsprachigen Comicszene. Sie bietet Comic-Workshops für alle Altersgruppen an und beteiligt sich an verschiedenen Zine- und Comicprojekten. Als Mitglied des “Comickollektivs” organisiert und leitet sie Comicworkshops für Kinder und Jugendliche im “Cöln Comic Haus” zusammen mit etablierten Kölner Comiczeichner*innen. Ihren ersten Comic “Die Logik Frau” veröffentlichte sie beim Independent-Verlag “Edition Klara”.

Irene Franken ist freie Historikerin und Mitgründerin des Kölner Frauengeschichtsvereins. Sie hat u.a. einen Stadtführer publizert und macht seit 1985 Stadtrundgänge. Sie hat u.a. erreicht, dass Irmgard Keun als Skulptur auf dem Kölner Ratsturm steht. Von der Schriftstellerin Irmgard Keun empfiehlt sie als erste Lektüre den in Köln spielenden Roman: Gilgi – eine von uns.

Die Schriftstellerin Irmgard Keun lebte einige Zeit in Köln. Auf youtube gibt es viele anregende Hörbeispiele über Irmgard Keun zu hören und sehen, darunter ein Interview mit ihrer Tochter über ihre Kindheit.

Grab der ersten Kölner Uni-Professorin in Gefahr

Am 18.6. erhielt der Kölner Frauengeschichtsverein über das Sachgebiet Mentoring & Chancengerechtigkeit der Universität zu Köln die Nachricht, dass die Friedhofsverwaltung das Grab der ersten ordentlichen Professorin der Kölner Universität auflösen wird. Es handelt sich um die Biologin Prof. Dr. Cornelia Harte. Nach ihrem Studium der Botanik, Zoologie und Chemie promovierte sie 1941 zur Zytogenetik. Es folgte die Habilitation im Bereich der Entwicklungsbiologie ebenfalls zur Nachtkerze. Zunächst Ende 1950 auf eine planmäßige außerordentliche Professur für Entwicklungsphysiologie an der Universität zu Köln berufen erhielt sie 1966 eine ordentliche Professur , d.h. einen Lehrstuhl mit Personal. 1998 wurde sie auf Melaten begraben. (Zuvor gab es nur eine Medizinerin, Asta von Mallinckrodt-Haupt, die als habilitierte Dermatologin 1941 außerplanmäßige Professorin in Köln wurde.)

Cornelia Harte war frauenpolitisch aktiv, sie stärkte die Förderung und Vernetzung von Frauen in der Wissenschaft , war Vorsitzende der Ortsgruppe Köln und stellvertretende Bundesvorsitzende des Deutschen Akademikerinnenbundes und initiierte einen Arbeitskreis Hochschullehrerinnen. Nach ihr sind ein Preis, den sie selbst dotierte, und ein Mentoring-Programm der Kölner Uni benannt!

Wir versuchten seitdem gemeinsam mit der Stiftung Frauen*leben in Köln das Grab zu retten – eigentlich eine Aufgabe der Universität selbst (Kuratoriat) bzw. des Landes NRW. Laut Dr. Maria beckermann hat der Chefgärtner des Friedhofs die Abräumung erst einmal gestoppt. Derzeit scheint eine Rettung in Sichtweite zu sein.

Sammler:innen gesucht zu Jenny Hippenmeyer

Selbstportrait von 1896

Für ein Buchprojekt bittet die Kunsthistorikerin Monica Seidler-Hux um Hinweise auf Gemälde und Zeichnungen (Porträts, Stillleben, Genremalerei, Landschaften) der in Köln wirkenden Schweizer Künstlerin Jenny Hippenmeyer und ihrer Kollegin Emma Bindschedler (1852-1900) sowie auf weitere Dokumente von und zu diesen beiden Frauen und zu ihrer 1892 eröffneten Damen-Kunstschule am Friesenplatz 15 in Köln. Jenny Hippenmeyer stammte aus Gottlieben im Thurgau (CH) und war verwandt mit den Kölner Geschäftsleuten Peter Joseph Tonger und Carl Düwell.

Hinweise sind erbeten an den Kölner Frauengeschichtsverein oder direkt an Monica Seidler-Hux, Gärtliächerweg 15, 5608 Stetten (AG), Schweiz, mail[at]seidler.ch.

Alle Angaben werden vertraulich behandelt und dienen allein der Erforschung von Leben und Werk der zu Lebzeiten angesehenen, heute aber vergessenen Kölner Künstlerin.

1904 – Kunstschulen für Damen waren notwendig, weil es Zulassungsbeschränkungen gab.

Vorher führten Künstlerinnen die Schule zu zweit… (25.10. 1897, Kölner Frauenzeitung)

Eine Briefmarke für Maria Mies

Zum 1. Todestag der Kölner Soziologin und Feministin Prof. Dr. Maria Mies (+ 15.5.2023) hat der Kölner Frauengeschichtsverein eine Briefmarke herausgegeben, um an ihr Lebenswerk zu erinnern. Maria Mies hat einerseits über Gewalt an Frauen gelehrt und Handlungsanweisungen vermittelt; daraus ging das erste autonome Frauenhaus hervor. Andererseits trat sie weltweit für Bewusstheit über die Endlichkeit der Ressourcen und eine veränderte Wirtschaftsweise auf und konzipierte – u.a. mit Prof. Veronika Bennholdt-Thomsen – gemeinsam Perspektiven eines Ökofeminismus. Wir ehren damit eine bedeutende Kökner Denkerin. Die Marken wurden u.a. Frauenprojekten in begrenzter Anzahl zur Verfügung gestellt, sind leider nicht bei der Post zu kaufen.

Jede Frau, jeder Mensch kann solche Briefmarken, die gültig sind, konzipieren, drucken lassen und aufkleben, sie kosten jedoch eine erhöhte Gebühr. Zudem kann jede*r bei der Bundespost Sonderbriefmarken beantragen.

Teilnahme an der Aktion #15vor12 gegen Rassismus am 21.3.2024

Dr. Lale Akgün

Bei der Kamapgne Aktionen in Betrieb und Stadt beteiligen wir uns mit einer kurzen Lesung von Dr. Lale Akgün draussen vor unseren Vereinsräumen. Die türkischstämmige Psychologin und Politikerin hat sich wiederholt zum Thema Rassismus geässert,u.a. in ihrem verfilmten Roman Tante Semra im Leberkäseland. Wir laden alle Nachbar*innen ein, um 11.45 Uhr dazu zu kommen und zuzuhören.