Lesbische Sichtbarkeit im Alter – Betty Thie & die „Golden Girls Köln“

Betty Thie (rechts) auf einem Kölner CSD

Die Älteren kennen sie noch: „Golden Girls“ war eine Sitcom aus den USA mit vier äußerst agilen ‘Seniorinnen’, die zwischen 1990 bis 1994 in Deutschland ausgestrahlt wurde, – für einige hatte sie Kultstatus. 2002 benannte sich dementsprechend eine Kölner Lesbengruppe nach dieser legendären Serie. Auch den rheinischen „Golden Girls“ geht um Sichtbarkeit im Alter, um Spaß und gegenseitige Unterstützung, aber eben ‘auf lesbisch’. Die „Golden Girls“ sind in Köln bei jedem CSD, bei jedem Dyke March dabei und fahren ab und zu auch zu Paraden in anderen Städten. – Betty Thie ist seit 2006 eine von ihnen, im Zeitzeuginnen-Interview erzählt sie von den Aktivitäten und Zielen der Gruppe; und von sich:

Sie kam Mitte der 1980er Jahre nach Köln, arbeitete 30 Jahre lang in der heilpädagogischen Einrichtung „Michaelshoven“ und leitete dort Wohngruppen. Betty Thie war immer offen lesbisch und hat an ihrer Arbeitsstelle keine Diskriminierung erfahren. Allerdings berichtet sie darüber, wie schwer es früher für viele Lesben war, offen zu leben.

– Die Gruppe trifft sich derzeit (Frühjahr 2024) jeden zweiten und vierten Montag im Monat um 19 Uhr in wechselnden Lokalitäten. Die „Golden Girls“ sind über das Kölner Rubicon (https://rubicon-koeln.de/) erreichbar.

Feminismus und Altersaktivismus – Dr. Miriam Haller

Von Grandes Dames, „wunderschönem Welkfleisch“ und „Damengedecken 2.0“. Feminismus,
Altersaktivismus und Kulturelle Bildung
– Vortrag von Dr.in Miriam Haller

Silvia Bovenschen
Von Heinrich-Böll-Stiftung – Flickr: Silvia Bovenschen, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=17598742

Feministinnen wie Simone de Beauvoir, Susan Sontag oder Silvia Bovenschen haben den Kampf gegen Sexismus und Ageismus miteinander verbunden und die intersektionalen Verschränkungen zwischen Alter und Geschlecht schon früh betont. Dennoch verengen sich die Blickwinkel immer wieder: Ageismus und Altersdiskriminierung sind weiterhin gesellschaftlich weit verbreitet und treffen Frauen in besonderem Maße. In der Kulturellen Bildung finden sich jedoch vermehrt Projekte, die sich aus einer feministischen Perspektive mit Ageismus und Altersdiskriminierung auseinandersetzen und danach fragen, für wen welche Räume geöffnet sind und was das mit Sichtbarkeit und Machtverhältnissen zu tun hat. Nach einer kurzen Einführung in zentrale Positionen des gerontofeministischen Diskurses werden im Vortrag konkrete Beispiele aus der aktuellen künstlerisch-kulturgeragogischen Praxis vorgestellt und mit dem Publikum diskutiert.
Die Veranstaltung findet in Kooperation mit kubia – Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und inklusive Kultur statt .

Anmeldung wegen Platzkontingent erforderlich!