Shtetl, Sexkontrolle, NS-‚Auslese‘ – Griechenmarkt

Frauen rund um das Griechenmarktviertel

Kennen Sie das von prekärem Leben geprägte Griechenmarktviertel? In der Schartgasse und Schemergasse wurden Sinti:ze und Rom:nja verfolgt; orthodoxe Jüdinnen lebten ein anderes Frauenbild als die assi-
milierten Jüdinnen. Als Asoziale etikettierte Bewohner:innen wurden in der NS-Zeit zwangssterilisiert. Ärzte bestellten Prostituierte ins Untersuchungshaus ein. Zu Füßen des Wasserturms fanden revo-
lutionäre Kämpfe und auch politisches Kabarett statt.

Gästeführerin: Irene Franken

Start: 14 Uhr

Dauer: ca. 1,5 bis 2 Stunden, auf Wunsch  mit anschließendem Cafébesuch

Kosten: 12 €

Treffpunkt: Vor dem Gesundheitsamt am Neumarkt, nahe Fleischmengergasse

Nippes – Frauen auf der Höhe

Widerstand, Komik, Schönheit

Nippes ist ein Stadtteil mit Herz und kölschen Tönen. Hier wohnten viele gebildete und mutige Frauen: die widerständige Theologin Ina Gschlößl; Trude Herr, die ihr Publikum zum Lachen und zum Weinen brachte; die Meteorologin und Soziologin Hanna Meuter sowie die Veedelsschönheit Margit Nünke, die als Miss Germany ihren Traum vom Aufstieg verwirklichte. Wir berichten über frauentypische Berufe wie die Bibliothekarin und Krankenschwester sowie ihre Nöte.

 Anschließend besuchen wir das Frauenprojekt Handwerkerinnenhaus, das teilweise denkmalgeschützt ist, und nehmen eine Erfrischung zu uns. Wir lernen hier die spannende Entwicklung eines Frauenprojekts kennen.

Gästeführerin: Irene Franken

Dauer: 2,5  Std.

Kosten: 13,50 Euro inkl. Getränk

Treffpunkt: 14:00 Neusser Str. / Ecke Florastraße vor dem Blumengeschäft (KVB-Haltestelle: Florastraße)

Anwältin für eine Mörderin

Zur Geschichte der Frauenkriminalität

In einer Liedzeile heißt es: „Die Frauen sind alle Verbrecher“ und es gibt in der Tat Delikte wie Abtreibung, Kindstötung, Giftmord, für die (fast) nur Frauen verurteilt wurden. In Köln finden wir neben der vermuteten Gattenmörderin Agrippina, Prostituierten oder Diebinnen aus Not und einer Giftmörderin auch Opfer wie die 11.000 Jungfrauen oder exorzierte Besessene. Wir stellen erste Rechtsanwältinnen sowie christliche Retterinnen vor, die selbst nicht immer eine weiße Weste hatten.

Frauen haben sich im 20. Jahrhundert den Zugang zu juristischen Ämtern hart erkämpft. Wir stellen sowohl interessante Rechtsanwältinnen wie Frau Dr. von Ameln, eine Widerständlerin wie auch christliche Retterinnen vor, die nicht immer eine weiße Weste hatten. Die Tour führt u. a. durch ehemalige „lasterhafte“ Viertel und zu Gerichtsgebäuden.

Gästeführerin: Irene Franken

Dauer: 2 Stunden

Kosten: 10 €

Treffpunkt: Eigelstein / Ecke Im Stavenhof ( KVB-Haltestelle: Breslauer Platz oder Ebertplatz)

(No) Sex in the City – Neumarkt

Stadtspaziergang für Eltern mit Kinderwagen

Die Tour führt zu Orten, an denen über Sexualität verhandelt wurde und heute Sex ausgeübt wird. Die Stadt Köln unterhielt in der Frühen Neuzeit das sogenannte Frauenhaus; „männliche“ Sittlichkeitsvereine versuchten nach 1900, das Triebleben zu regulieren; Sexualberatungsstellen brachten Kenntnisse über Verhütungsmittel; Feministinnen warfen die Scheiben von Pornoläden ein; Prostitution war und ist einer der größten Wirtschaftszweige.

Welche Veränderungen sind auf dem Feld der Sexualität in der Kölner Stadtgeschichte aufzuspüren? Welche Positionen nehmen Frauen heute ein?

Gästeführerin: Irene Franken

Dauer: 2 Stunden

Kosten: 10 €

Treffpunkt: Kolpingplatz am Denkmal

Geldgöttin, Verschwenderin, Bankerin

Frauen und Geld – (k)ein Widerspruch?

In den ‚Armutszeugnissen’ des frühen 19. Jahrhunderts überwiegen die gleichen sozialen Gruppen wie heute,  z.B. alleinerziehende Frauen. Der wichtigste Besitz der Kölnerin war über Jahrhunderte ihre Aussteuer.

Einige wenige reiche Frauen hinterließen Testamente und legten genau fest, wem sie ihren Reichtum vermachen wollten. Andere ergaunerten sich ihr Geld als Schmugglerin. Irmgard Keun verprasste ihr Geld und machte aus dem Thema Literatur. Damit ist sie eine große Ausnahme. Und bis heute hat eine römische Göttin Einfluss auf unser Geld.

Die Führung ist barrierefrei!

Start: 14 Uhr

Gästeführerin: Irene Franken

Dauer: 1 1/2 bis 2 Stunden

Kosten: 12 €

Treffpunkt: Vor dem Museum für Angewandte Kunst, Straße An der Rechtschule, KVB-Haltestelle: Dom/Hbf

Gehorsam oder ketzerisch? Beginen und ihre Orte in Köln

Das Thema Beginen lädt zu Projektionen ein;  nicht alle entsprechen den Realitäten. Auf diesem Rundgang werden ältere und neuere Erkenntnisse zu den Kölner Beginen vermittelt. 
Es werden Orte aufgesucht, an denen sie sich  bevorzugt ansiedelten, ihre Entstehung, Lebensweise und deren Veränderung beschrieben.

  • Wussten Sie, dass es in Köln Einrichtungen im Gesundheitssektor gibt, die auf die Beginen zurückgehen?
  • Welche beginischen Mystikerinnen lebten in Köln und welche Visionen hatten sie?
  • War die handwerkliche Tätigkeit der  Beginen eine wirtschaftliche Bedrohung für die  Zünfte?
  • Abschließend diskutieren wir, ob das  Beginentum wirklich eine Art mittelalterlicher  Emanzipationsbewegung war. und schließlich:
  • Was macht die  heutige Attraktivität aus?

Wegen der weiten Strecke nehmen wir zwischendurch den Bus.


Gästeführerin: Irene Franken
Start: 14:00 Uhr
Kosten: 12 €
Treffpunkt: An den Dominikanern 6-8 (vor der Residenz)

Selbständig oder ausgebeutet (Altstadt)

Frauenerwerbsarbeit quer durch die Jahrhunderte

Berufstätige Frauen – keine Errungenschaft der jüngsten Vergangenheit! In der Römerzeit arbeiteten Frauen in vielen Berufen, im Mittelalter exportierten sie ihre Produkte europaweit. Doch im Gegensatz dazu gab das bürgerliche Gesetzbuch von 1900 Ehemännern das Recht, ihren Frauen die Erwerbstätigkeit zu verbieten.

Wie lebten und arbeiteten Spitzenklöpplerinnen oder Angestellte? Folgen Sie den Spuren der Meisterinnen im Mittelalter oder der erfolgreichen Bankerin der Neuzeit. Gewinnen Sie Einblicke in die ausbeuterische Mädchenarbeit im 19. Jahrhundert und die Erfolge der Frauenberufsbewegung.

Gästeführerin: Irene Franken

Dauer: 2 Stunden

Kosten: 12 €

Treffpunkt: 14 Uhr vor dem Römisch-Germanischen Museum, Roncalliplatz, KVB-Haltestelle: Dom/Hbf

Im Damenclub beim Schiebertanz

Lesbengeschichtliche Führung zum Cologne Pride

Warum verkehrten im Frauenclub Damen und im Damenclub halbseidene Ehefrauen? Wie lernten sich Lesben in den Zwanziger Jahren kennen und wo trafen sie sich? Wurden Lesben im Nationalsozialismus so systematisch wie Schwule verfolgt oder wurde ihre Lebensform ignoriert? Waren sie per se Opfer oder beteiligten sie sich am diktatorischen System?

Wir berichten über katholische Lesbenpaare, über die homosexuelle Subkultur ebenso wie über die ersten Definitionsversuche von Lesben um 1900. Es werden mögliche Paare gebildet und O-Töne verlesen. 

Gästeführerin: Irene Franken

Dauer:  ca. 1 1/2 Stunden

Beginn: 17 Uhr

Kosten: 12 €

Treffpunkt: Gedenkstein für homosexuelle NS-Opfer, unter der Hohenzollernbrücke, linksrheinisch, KVB-Haltestelle: Dom / Hbf

Anmeldung via Email

Hexenverfolgung in Köln

Ängste, Diskurse  und Verfolgung in der Frühen Neuzeit

Zwischen St. Andreas und Heumarkt erzählen wir die Geschichte der Frauen (und wenigen Männer), die in Köln als „Zauberinnen“ oder „Hexen“ verfolgt wurden: Was machte eine Frau zur „Hexe“? Waren wirtschaftliche Gründe ein Motiv bei der Verfolgung? Welche Rolle spielten Frauen als Denunziantinnen?

Was führte zum Abklingen der Hexenverfolgung? Wir vollziehen den Weg konkreter Fälle vom ‚Gerede‘ in der Stadt bis zum Arrest im Frankenturm, von der „peinlichen Befragung“ zum Erzwingen von Geständnissen (Folter) bis zur spektakulären Vollstreckung des Todesurteils nach.

Gästeführerin: Irene Franken

Dauer: ca. 1 1/2 bis 2 Stunden

Uhrzeit: 14 Uhr

Kosten: 12 €

Treffpunkt: vor dem Eingang von St. Andreas, Komödienstr. 6-8 (KVB-Haltestelle: Dom/Hbf)

Irene Franken

Mitgründerin . Vorstand . Gästeführerin

  • Initiatorin des Kölner Frauengeschichtsvereins
  • Ausbildung zur Lehrerin Sek. I
  • Historikerin, Ausstellungsmacherin, Publizistin, Stadtführerin
  • Aktivistin der Neuen Frauen/Lesbenbewegung
  • Gremienarbeit, u.a. Schülerwettbewerb Geschichte des Bundespräsidenten, Bundesstiftung Magnus Hirschfeld
  • Mehrfache Ehrungen, u.a. Alternative Ehrenbürgerin von Köln

www.ifranken.net