Die Netzwerkerin engagiert sich seit 1994 beim Frauennotruf Köln
Irmgard Kopetzky (* 1967) wuchs in Niederbayern auf. Nach ihrer Ausbildung zur Diplom-Sozialpädagogin arbeitete in der Mädchenarbeit. Erst über den Umweg Schottland lernte sie die Notruf-Arbeit kennen. Dort lernte sie 1992 dieses frauenpolitische Engagement kennen. Als sie dann mit ihrem späteren Ehemann nach Köln zog, stieg sie ehrenamtlich in die Arbeit der Kölner Notrufgruppe ein. Der Verein „Notruf und Beratung für vergewaltigte Frauen – Frauen gegen Gewalt e.V.“ existierte damals bereits 16 Jahre. Hier fanden von einer Vergewaltigung Betroffene Frauen, die ihnen ohne Zweifel und Verurteilung zuhörten. Die Mitarbeiterinnen infierierten über Rechte und begleiteten bei Bedarf Gewaltopfer zur Polizei oder zum Gericht. Irmgard Kopetzky beteiligte sich bald an allen Aktivitäten des Vereins. Gewaltbetroffenen Frauen wurde damals in der Gesellschaft nicht selten die Schuld an den Übergriffen gegeben. Sexuelle Gewalt in der Ehe wurde anfangs noch gar nicht strafrechtlich verfolgt. Die Dunkelziffer war entsprechend hoch. Und so gab es gute Gründe für Feministinnen – in welchen Projekten auch immer engagiert – an einem Strang zu ziehen und das Thema aus der Tabuzone zu holen. Zu den Erfolgen, die u.a. durch Irmgard Kopetzkys langjährigen Einsatz errungen wurden gehört u.a. die anonymeSpurensicherung nach Sexualstraftaten. Das Engagement gegen Gewalt an Frauen sei ja eigentlich eine Querschnittaufgabe, zu der sich über die feministische Szene hinaus alle aufgerufen fühlen sollten, sagt die 55-Jährige kämpferisch. Ihre Leidenschaft aber ist bis heute die Netzwerkarbeit. Dort agiert sie am liebsten fantasievoll mit Akteur:innen aus allen möglichen Zusammenhängen.
Ehrenamtliches Engagement in verschiedenen Zusammenhängen war für Marita Alami früh und konstant wichtig: zunächst in der Jugend im Deutschen Pfadfinderbund e. V., später in Eltern-Kind-Initiativen und in der Bezirksvertretung Nippes. Heute ist die Wahlkölnerin vor allem für ihre Arbeit im AKF (Arbeitskreis Kölner Frauenvereinigungen) und als Mitorganisatorin des „Markt der Möglichkeiten“ zum Internationalen Frauentag im Kölner Rathaus bekannt. In ihrer Arbeit in der Bezirksvertretung Nippes wurde ihr deutlich, warum so wenig Frauen an Parteipolitik partizipierten, woraufhin sie eine Initiative für ein Frauenparlament in Köln-Nippes gründete. Das Herzstück der Arbeit von Marita Alami ist das „Kölner Frauenportal“ im Netz. Seit 2006 wird dort die vielfältige Arbeit unterschiedlicher Frauenvereine sichtbar gemacht und dient damit als Informations- und Vernetzungsgrundlage für feministisch Bewegte. Kennzeichen des anhaltenden Engagements von Marita Alami war und ist der Versuch, über weltanschauliche Grenzen hinweg Verbindungen unterschiedlicher Frauen und Frauengruppen zu schaffen, um so gemeinsam für Veränderung und den Abbau von Ungleichheit für Mädchen und Frauen zu kämpfen.
U.a. werden im Gutachten die Frauen- und Lesbenarchive aus dem Dachverband i.d.a., dem der Kölner Frauengeschichtsverein angehört, gewürdigt: “Die beeindruckenden zeithistorischen Bestände der i.d.a.-Einrichtungen umfassen unter anderem Texte (Bücher, Artikel, persiodika), Artefakte, Ton- und Bildmaterialien sowie Nachlässe und sind insbesodnere für die historische Geschlechterforschung eine bedeutende Ressource, da sie Zugänge in die historische Frauenbewegung eröffnen. So sind geschlossene Bestände zahlreicher Zeitschriften der historischen Frauenbewegung online verfügbar. Die i.d.a.-Einrichtungen haben gemeinsam den META-Katalog aufgebaut, der wiederum eine gute Basis füpr das DDF bietet. Es ist positiv zu bewerten, dass das DDF und der META-Katalog institutionell gefördert werden.” (S. 68). Durch Förderung über das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sei eine Fokussierung auf Frauenthemen bedingt, doch leisteten die Sammlungen darüber hinaus wichtige Impulse für die (historische) Geschlechterforschung. Zum Weiterlesen
Kölnerinnen kämpfen für Demokratie und Frauenrechte
Frauen haben viel zur demokratischen Entwicklung beigetragen. Schon 1847 schrieb Mathilde Anneke eine feministische Kampfschrift. Die alte Frauenbewegung forderte erst Zugang zur Bildung, dann das Wahlrecht. Nach 1945 bildeten sich Frauenausschüsse, die sich wieder für Demokratie einsetzten. Die Neue Frauenbewegung stritt für Selbstbestimmung, die Abschaffung des § 218 und das erste kommunale Frauenamt (1982) in der BRD. Gästeführerin: Irene Franken/Ina Hoerner