Susanna – Vom Mittelalter bis zu MeToo

Wallraf-Richartz-Museum

Weil sich die junge attraktive Susanna nicht zwei einflussreichen alten Männern hingeben will, wird sie von ihnen wegen angeblichen Ehebruchs verklagt. Mit dieser weltweit ersten Ausstellung zur biblischen Susanna wird das Thema sexuelle Verfügbarkeit aufgegriffen. Den spannenden Weg des Susannen-Motivs durch
mehrere Jahrhunderte Kunstgeschichte zeichnet die Ausstellung mit hochklassigen Werken von Meister*innen wie Artemisia Gentileschi, Anthonis van Dyck, Eugène Delacroix, Édouard Manet und Lovis Corinth sowie den zeitgenössischen Künstlerinnen Kathleen Gilje und Zoe Leonard nach.

Treffpunkt: Kassenbereich  Wallraf-RichartzMuseum
Do 01.12.  17:00 Uhr 

Kosten: 12 € zzgl. Eintritt

‚Leev‘ oder ‚unjeräächte‘ Barbara – Krippenführung

Krippen- und Weihnachtsführung

Wie entstand die katholische Sitte, Krippen aufzustellen, und wie kam der ‚evangelische‘ Weihnachtsbaum ins Rheinland? Auf der Führung werden Krippen mit ungewöhnlichen Alltagsszenen besichtigt. Sie hören von einer Prostituierten vor der Krippe und wie das Jesuskind in einem Bierfass ‚gelandet‘ ist. Es geht um weibliche Heilige der Weihnachtszeit wie die Heilige Barbara und die Heilige Anna, der Großmutter von Jesus.   Die Tour ist nicht ganz barrierefrei.

Bei Gruppenbuchungen können wir besprechen, wie Treppen umgangen werden können.

Gästeführerin: Bettina Bab

Dauer: 1 1/2 bis 2 Stunden

Kosten: 12 Euro (zzgl. Kircheneintritt in Höhe von 1,00 €)

Treffpunkt: 14.30 Uhr, vor St. Andreas, Komödienstr. 4-8 (Nähe Dom)

Kaiserin Theophanu

Eine Frau im Zentrum der Macht

Sie war diplomatisch, intelligent und machtbewusst. In sehr jungen Jahren wurde Theophanu, eine byzantinische Prinzessin, mit Kaiser Otto II. verheiratet. Nach seinem Tod übernahm sie die Regentschaft für ihren noch unmündigen Sohn und erwarb großes Ansehen. Als einzige deutsche Herrscherin führte sie den Titel Coimperatix. Warum wollte diese gebildete Frau ausgerechnet zu St. Pantaleon in Köln beerdigt werden? Schritt für Schritt bringen wir Licht in das Leben der großen Kaiserin.

Gästeführerin: Heike Rentrop

Dauer: ca. 1,5 Stunden

Kosten: 10 Euro (zzgl. 1 Euro Kircheneintritt)

Treffpunkt: 14.00 Uhr vor dem Eingang von St. Pantaleon, Am Pantaleonsberg

Isis und Ursula

Göttin und Heilige

Bis in das 4. Jahrhundert hinein war Köln eines der wichtigsten Zentren der Isis-Verehrung nördlich der Alpen. Die Kirche St. Ursula steht am Ort eines früheren Isis-Heiligtums und symbolisiert damit eine Kontinuität in der Verehrung weiblicher Heiliger. Wie sich die Legende der Heiligen Ursula in Köln bis hin zur Erhebung Ursulas zur Stadtpatronin entwickelte und welcher Art der Einfluss von Frauen auf die Religion in Köln war sind wichtige Aspekte dieser Führung.

Gästeführerin: Heike Rentrop

Dauer: 1 – 1,5 Stunden

Kosten: 10 € zzgl. Eintritt in die Goldene Kammer

Treffpunkt:  15.00 Uhr, Eingang von St. Ursula, Ursulaplatz (KVB-Haltestelle: Breslauer Platz)

Drei Königinnen im Dom

Wisigarde, Richeza und Maria v. Medici

Als Predigerinnen und Stifterinnen, als verehrte Frauen und Heilige haben Frauen im Dom Spuren hinterlassen – mal im Zentrum, mal im Schatten der erzbischöflichen Herrschaft. So auch drei Königinnen: die französische Königsmutter Maria von Medici mit ihrem gebrochenen Herzen, die polnische Königin Richeza – eine europäische Friedensstifterin – und die merowingische Königin Wisigarde.

Wir zeigen Stiftungen von Frauen, erläutern die Marienverehrung aus frauengeschichtlicher Perspektive und fragen, warum lange Zeit Frauen mit Bart als Volksheilige verehrt, dann aber „entmachtet“ wurden. 

Gästeführerin: Marlene Tyrakowski

Dauer: ca. 1,5 Stunden

Kosten: 10 € pro Person zzgl. Gruppeneintritt in den Dom
(55 € pro Gruppe inkl. Headsets)

Treffpunkt: vor dem Haupteingang des Kölner Doms
(KVB-Haltestelle: Hbf / Dom)

Frauenmacht in St. Maria im Kapitol

Von Plektrudis, Ida und Maria

Das Fest Mariä Lichtmess am 2. Februar wurde früher besonders in dieser Kirche gefeiert, in der die Marienverehrung eine große Rolle spielte. Seit der Kirchengründung durch Plektrudis im Jahr 717 n. Chr. ist St. Maria im Kapitol mit mächtigen Frauen verbunden. Als herausragende Persönlichkeit gilt Ida aus der ottonischen Dynastie, die der Kirche im 11. Jahrhundert ihre unverwechselbare Gestalt gab. Bau- und Bildprogramm sind Maria, der mächtigsten Frau der katholischen Kirche, gewidmet.



Gästeführerin: Ursula Mattelé
Dauer: ca. 1,5 Stunden
Kosten: 10 €
Treffpunkt:  14.00 Uhr im Kreuzgang von St. Maria im Kapitol, Kasinostraße, KVB-Haltestelle: Heumarkt oder Neumarkt

„Nur eine Rose als Stütze“ – Hilde Domin und das deutsche Wort

Hilde Domin und das deutsche Wort

Ihr Leben beschrieb sie als »Sprachodyssee«, als Wandern von einer Sprache in die andere. Aufgewachsen im Kölner Agnesviertel ging sie zum Studium nach Heidelberg und Italien. 1940 emigrierte sie mit ihrem Mann über England in ihr endgültiges Exilland, die Dominikanische Republik. Hilde Domin jonglierte mit den Sprachen, besonders mit denen ihrer Exilländer. Ausgelöst durch eine schwere Krise kam sie zum Schreiben: „Da stand ich auf und ging heim, in das Wort … Das Wort aber war das deutsche Wort.“
1959 erschien in Deutschland ihr erster vielbeachteter Gedichtband „Nur eine Rose als Stütze“. Ihre Dichtung war engagiert, politisch, kreativ und gleichzeitig einfach. Bis ins hohe Alter unternahm sie Lesereisen – auch nach Köln.

Stadtrundgang im Agnesviertel mit Ende im blühenden Rosengarten des Forts X.

Gästeführerin: Hildegard Müller-Brünker
Dauer: 1,5 Std.
Kosten: 12 €

Treffpunkt: Riehler Straße 23

Uhrzeit: 14 Uhr

„Kunstseidene Südstadt: Irmgard Keun zeigt ihr Veedel“

Kostümführung auf den Spuren der Kölner Autorin

Die Schriftstellerin Irmgard Keun führt Sie in der Person von Sonja Kargel durch ihr persönliches Kölner Viertel.  Sie schrieb 1931 mit 26 Jahren ihren ersten Roman „Gilgi“ und avancierte zu einer bekannten Schriftstellerin der Weimarer Republik. 1932 erschien „Das kunstseidene Mädchen“, das ein noch größerer Erfolg wurde.

Die Nazis verboten ihre Bücher als dekadente „Asphaltliteratur“ und trieben sie ins Exil. Dort verfasste sie „Nach Mitternacht“, einen Roman über Nazideutschland, den Egon Erwin Kisch als „großartigen Antinaziroman“ bezeichnete.

 Eine wesentliche Station des Stadtrundgangs ist die frühere Universtität, jetzt Fachhochschule, wo an die Bücherverbrennung der NS-Universtitäten vor genau 80 Jahren im Mai 1933 erinnert wird. Irmgard Keun gehörte zu den SchriftstellerInnen, die als „undeutsch“ eingestuft wurden und deren Bücher öffentlich auf dem Scheiterhaufen brannten.

 Die Schauspielerin Sonja Kargel schlüpft in die Rolle der Kölner Autorin und nimmt Sie auf einen Stadtspaziergang durch die Südstadt mit. Sie präsentiert den Teilnehmenden ihr Leben und ihre Werke – unangepasst, schnodderig, frech!

Gästeführerin: Sonja Kargel

Start: 14 Uhr

Dauer: 2 Stunden

Kosten: 12 €

Treffpunkt: Elsaßstr. 43 in der Südstadt (KVB-Haltestelle Chlodwigplatz)

Auf den Spuren von Edith Stein

Philosophin, Karmelitin, Heilige

Eine Hochschulkarriere blieb der Philosophin Edith Stein als Jüdin versagt. Mit ihrer Suche nach der Wahrheit, ihrem Wirken in Frauenkreisen und ihren theologischen Studien als Kölner Karmelitin hat sie ein großes schriftstellerisches Werk geschaffen. Bis zu ihrer Ermordung im KZ Auschwitz war Edith Stein eine selbstbewusst handelnde Frau, die  zeitweilig auch in Köln lebte.

Besuch im Kloster der Karmelitinnen und Edith-Stein-Archiv.

Start: Treffpunkt: Edith-SteinDenkmal, Börsenplatz (KVB-Haltstelle Dom/Hbf oder Appellhofplatz)

Guide: Marlene Tyrakowski

Kosten: 12 €

Bücherverbrennung

Ein feministischer Rundgang mit Gäst*innen

120 uniformierte NS-Studentinnen nahmen laut dem Westdeutschen Beobachter vom 18. Mai 1933 bei den Bücherverbrennungen vor der damaligen Universität teil.  Verbrannt wurden am 17. Mai Bücher  jüdischer, marxistischer, pazifistischer und sonstwie oppositioneller  Autorinnen und Autoren und Kulturschaffender. Die Aktion fand in nahezu allen Universitätsstädten nur wenige Wochen nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialist:innen statt, markiert einen Beginn der Unterdrückung von Litetaur und Kultur. 

An verschiedenen Stationen wie dem Wohnort von Irmgard Keun, dem Studienort von Anna Seghers, im Friedenspark und am Fort I erinnern wir an Schriftstellerinnen, Pazifistinnen und ihre Texte sowie an den Sexualforscher Magnus Hirschfeld, der Bertha Buttgereit ein (Trans-)Leben als Berthold Buttgereit ermöglichte.  Weitere Aspekte des Rundgangs sind Rosa Luxemburgs Gefängnisbriefe und aktuelle Texte verfolgter Lyrikerinnen.

Die literarischen Texte werden von unseren Gästen vorgetragen: Renate Fuhrmann, Klaus Nierhoff und Doris Plenert.

Gästeführerinnen: Irene Franken, Ina Hoerner

Dauer: Vermutlich  1 1/2 bis 2 Stunden
Kosten: gratis

Treffpunkt: Trajanstr. 10

Uhrzeit: 17.30 Uhr

Mit Unterstützung der