„Die Stille ertasten mit dem Wort“ – Lyrik auf Melaten

Auf dem Rundgang über den berühmten Friedhof rezitiert die Kölner Schauspielerin Renate Fuhrmann Gedichte von bekannten und weniger bekannten Lyrikerinnen. Die Historikerin Irene Franken informiert über das Leben und einige Werke der Poetinnen und ggf. über die Lebensläufe der Bestatteten. 

Die ausgewählten Texte (Konzeption: Irene Franken) artkulieren in verschiedenen Ausdrucksformen die Themen Trauer, Verlust und Sterben, drü­cken aber auch Hoffnung oder gar Humor gegenüber dem Tod aus. Es sind Werke von Kölnerinnen wie von international anerkannten ‘großen’ Dichterinnen.

Die Zuhörenden lernen Gedichte von Rose Ausländer, Christa Reinig, Emilie Emma von Hallberg, Annette von Droste Hülshoff , Claire Goll, Minna Bachem-Sieger, Dorothee Sölle und Nelly Sachs kennen.

Gästeführerin: Irene FrankenRezitatorin: Doris Plenert

Kosten: 15 € Treffpunkt: Eingang gegenüber Aachener Straße. 251

„Schlummere sanft, teure Frau“ – Melaten

Der Melaten-Friedhof ist ein aufgeschlagenes Geschichtsbuch: Wir finden darin Hinweise über das Rollenverständnis des 19. Jahrhunderts und die Frau als Trauernde wie auch über berühmte und unbekannte Frauen aus Köln mit pompösen oder unscheinbaren Gräbern.

Auf Melaten begegnen uns u.a. Laura Oelbermann, deren Reichtum sprichwörtlich war, der „zweite weibliche Museumsdirektor von Deutschland“ sowie die Klosterfrau, die den berühmten Melissengeist erfand.

Wir berichten weiter über die Zuständigkeit der Frau für den Tod und erzählen die Vorgeschichte des Friedhofs als Siechenhaus für Leprakranke.


Gästeführerin: Irene Franken

 Start: 14:15 Uhr
Dauer: ca. 2 Stunden
Kosten: 12 €
Treffpunkt: Eingang gegenüber Aachener Str. 251

KVB-Haltestelle: Melaten

Bücherverbrennung

Ein feministischer Rundgang mit Gäst*innen

120 uniformierte NS-Studentinnen nahmen laut dem Westdeutschen Beobachter vom 18. Mai 1933 bei den Bücherverbrennungen vor der damaligen Universität teil.  Verbrannt wurden am 17. Mai Bücher  jüdischer, marxistischer, pazifistischer und sonstwie oppositioneller  Autorinnen und Autoren und Kulturschaffender. Die Aktion fand in nahezu allen Universitätsstädten nur wenige Wochen nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialist:innen statt, markiert einen Beginn der Unterdrückung von Litetaur und Kultur. 

An verschiedenen Stationen wie dem Wohnort von Irmgard Keun, dem Studienort von Anna Seghers, im Friedenspark und am Fort I erinnern wir an Schriftstellerinnen, Pazifistinnen und ihre Texte sowie an den Sexualforscher Magnus Hirschfeld, der Bertha Buttgereit ein (Trans-)Leben als Berthold Buttgereit ermöglichte.  Weitere Aspekte des Rundgangs sind Rosa Luxemburgs Gefängnisbriefe und aktuelle Texte verfolgter Lyrikerinnen.

Die literarischen Texte werden von unseren Gästen vorgetragen: Renate Fuhrmann, Klaus Nierhoff und Doris Plenert.

Gästeführerinnen: Irene Franken, Ina Hoerner

Dauer: Vermutlich  1 1/2 bis 2 Stunden
Kosten: gratis

Treffpunkt: Trajanstr. 10

Uhrzeit: 17.30 Uhr

Mit Unterstützung der

Pionierinnen im Rheinauhafen

Frauen-Straßennamen und Architekturgeschichte

Was ist im Malakoff-Turm? Welche Schätze hütet der FrauenMediaTurm? Die beiden einstigen Wahrzeichen gehören neben den ultramodernen Kranhäusern zum neuen architektonischen Gesamtkonzept.

Der Rheinauhafen ist ein Ort der Frauen: Stararchitektin Dörte Gatermann hat hier  ihre Handschrift hinterlassen, ebenso wie die koreanische Künstlerin SEO mit ihrem Art’otel. Auch andere Pionierinnen sind gegenwärtig. Dank einer Initiative der Grünen und des Kölner Frauengeschichtsvereins sind sechs Straßen und Plätze nach bekannten Kölnerinnen benannt: Anna Maria van Schürmann – „Allround-Genie“; Verlegerin Katharina Schauberg;  Clementine Martin, die den „Klosterfrau Melissengeist“ erfand; die Sozialistin Anna Schneider; Laura Oelbermann – Millionen schwere Stifterin, und die Goldschmiedin Elisabeth Treskow.

Gästeführerin: Ursula Mattelé (oder Irene Franken)

Dauer: 2 Stunden

Kosten: kostenfrei am T.d.o.D., um Spende wird gebeten

Treffpunkt: Malakoff-Turm, Am Leystapel (Nähe Schokoladenmuseum)

Shtetl, Sexkontrolle, NS-‚Auslese‘ – Griechenmarkt

Frauen rund um das Griechenmarktviertel

Kennen Sie das von prekärem Leben geprägte Griechenmarktviertel? In der Schartgasse und Schemergasse wurden Sinti:ze und Rom:nja verfolgt; orthodoxe Jüdinnen lebten ein anderes Frauenbild als die assi-
milierten Jüdinnen. Als Asoziale etikettierte Bewohner:innen wurden in der NS-Zeit zwangssterilisiert. Ärzte bestellten Prostituierte ins Untersuchungshaus ein. Zu Füßen des Wasserturms fanden revo-
lutionäre Kämpfe und auch politisches Kabarett statt.

Gästeführerin: Irene Franken

Start: 14 Uhr

Dauer: ca. 1,5 bis 2 Stunden, auf Wunsch  mit anschließendem Cafébesuch

Kosten: 12 €

Treffpunkt: Vor dem Gesundheitsamt am Neumarkt, nahe Fleischmengergasse

Nippes – Frauen auf der Höhe

Widerstand, Komik, Schönheit

Nippes ist ein Stadtteil mit Herz und kölschen Tönen. Hier wohnten viele gebildete und mutige Frauen: die widerständige Theologin Ina Gschlößl; Trude Herr, die ihr Publikum zum Lachen und zum Weinen brachte; die Meteorologin und Soziologin Hanna Meuter sowie die Veedelsschönheit Margit Nünke, die als Miss Germany ihren Traum vom Aufstieg verwirklichte. Wir berichten über frauentypische Berufe wie die Bibliothekarin und Krankenschwester sowie ihre Nöte.

 Anschließend besuchen wir das Frauenprojekt Handwerkerinnenhaus, das teilweise denkmalgeschützt ist, und nehmen eine Erfrischung zu uns. Wir lernen hier die spannende Entwicklung eines Frauenprojekts kennen.

Gästeführerin: Irene Franken

Dauer: 2,5  Std.

Kosten: 13,50 Euro inkl. Getränk

Treffpunkt: 14:00 Neusser Str. / Ecke Florastraße vor dem Blumengeschäft (KVB-Haltestelle: Florastraße)

Anwältin für eine Mörderin

Zur Geschichte der Frauenkriminalität

In einer Liedzeile heißt es: „Die Frauen sind alle Verbrecher“ und es gibt in der Tat Delikte wie Abtreibung, Kindstötung, Giftmord, für die (fast) nur Frauen verurteilt wurden. In Köln finden wir neben der vermuteten Gattenmörderin Agrippina, Prostituierten oder Diebinnen aus Not und einer Giftmörderin auch Opfer wie die 11.000 Jungfrauen oder exorzierte Besessene. Wir stellen erste Rechtsanwältinnen sowie christliche Retterinnen vor, die selbst nicht immer eine weiße Weste hatten.

Frauen haben sich im 20. Jahrhundert den Zugang zu juristischen Ämtern hart erkämpft. Wir stellen sowohl interessante Rechtsanwältinnen wie Frau Dr. von Ameln, eine Widerständlerin wie auch christliche Retterinnen vor, die nicht immer eine weiße Weste hatten. Die Tour führt u. a. durch ehemalige „lasterhafte“ Viertel und zu Gerichtsgebäuden.

Gästeführerin: Irene Franken

Dauer: 2 Stunden

Kosten: 10 €

Treffpunkt: Eigelstein / Ecke Im Stavenhof ( KVB-Haltestelle: Breslauer Platz oder Ebertplatz)

(No) Sex in the City – Neumarkt

Stadtspaziergang für Eltern mit Kinderwagen

Die Tour führt zu Orten, an denen über Sexualität verhandelt wurde und heute Sex ausgeübt wird. Die Stadt Köln unterhielt in der Frühen Neuzeit das sogenannte Frauenhaus; „männliche“ Sittlichkeitsvereine versuchten nach 1900, das Triebleben zu regulieren; Sexualberatungsstellen brachten Kenntnisse über Verhütungsmittel; Feministinnen warfen die Scheiben von Pornoläden ein; Prostitution war und ist einer der größten Wirtschaftszweige.

Welche Veränderungen sind auf dem Feld der Sexualität in der Kölner Stadtgeschichte aufzuspüren? Welche Positionen nehmen Frauen heute ein?

Gästeführerin: Irene Franken

Dauer: 2 Stunden

Kosten: 10 €

Treffpunkt: Kolpingplatz am Denkmal